Die übliche Reaktion auf die Ansage ‘Ich besuche Georgien’ lautet ‘Wo ist das denn?’. Alternativen hierzu sind ‘Was macht man da?’, oder ‘haben die nicht Krieg mit Russland?’ oder ähnliches.
Abgesehen von den Kriegsbefürchtungen (der Kurz-Krieg fand 2008 statt) habe ich mir zu Beginn ähnliche Fragen gestellt. Auch wenn mir letzendlich nicht wirklich klar war was mich erwarten würde, habe ich mich dann doch zu der Reise entschlossen. Und um es vorweg zu nehmen, ich bin nach der Rückkehr begeistert von Land und Menschen.
Aber nun mal langsam und von vorne:
Los geht es per Turkish Airlines von Köln nach Tiflis mit Zwischenstopp in Istanbul. So habe ich das Glück, den neuen Flughafen von Istanbul direkt mal kennenzulernen. Die ursprüngliche Buchung lautete zwar noch auf ‘Atatürk-Airport, Istanbul’, einige Wochen vor Abflug wurde dies jedoch offiziell angepasst.
Was ist das wesentliche Merkmal des neuen Flughafens? Man fährt mit dem Flugzeug ca. 20 Minuten über die Landebahnen, bevor man schließlich am Terminal ‘andockt’. Beim Rückflug nach Köln waren es sogar 35 Minuten.
Aber eigentlich geht es ja um Tiflis und Georgien:
Die Ankunft war unspektakulär um 3:05 Ortszeit, die Kontrollen waren unkompliziert, schnell und ausgesprochen freundlich – meine Grenzbeamtin hat sogar deutsch mit mir gesprochen – so fühlt man sich willkommen! Und Dank der Zeitverschiebung von 2h war das auch alles nicht so schlimm.
Der Abholservice hat auch einwandfrei funktioniert, und hier haben wir auch unsere örtliche Reiseleitung kennengelernt, welche in den nächsten 2 Wochen Ihre Geduld an uns üben durfte – TiKa. Und soviel vorab: Das ist ihr vorbildlich gelungen.
Tag 1
Naturgemäß geht es am nächsten Tag (ach nee, es ist ja derselbe) mit einem späteren Frühstück los und auch zu einer ersten Runde um die nähere Umgebung des ruhig gelegenen Hotels zu erkunden.
Zuerst ging es vom Hotel ‘ins Tal’ auf die Rustawelli-Strasse, welche wir dann in beide Richtungen erkundet haben, Geld getauscht, die ersten Georgischen Spezialitäten kennengelernt haben und vieles andere mehr. Nach dem Abstecher zum Vera-Park ging es in die andere Richtung über eine ehemalige Seilbahn-Station welche aktuell Austellungsraum für ein Foto-Festival bot bis zur nächsten U-Bahn Station. Dieses Abenteuer dürfen wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Insgesamt entsprechen die Erfahrungen dem Klischee, welches sich in unseren Köpfen von sowjetischen U-Bahnen im Allgemeinen und Moskauer Bahnen im speziellen festgesetzt haben: Es geht sehr tief unter die Erde und dort findet man geradezu unterirdische Hallen zum Zweck des Ein- und Ausstieges. Bei einer späteren Fahrt haben wir festgestellt, dass die – recht schnelle – Rolltreppe 2 Minuten braucht um den Weg zurückzulegen.
Hier nun die Bilder:
Der Weg zum Hotel
zur Diashow ...Die Tbilisi-Bar
zur Diashow ...eine Häuserzeile auf dem Rustawelli
zur Diashow ...am Vera-Park
zur Diashow ...im Vera-Park
zur Diashow ...ein Straßenstand
zur Diashow ...moderner Hauseingang
zur Diashow ...ein Musiker
zur Diashow ...Die Seilbahnstation mit Foto-Ausstellung
zur Diashow ...Die Seilbahnstation mit Foto-Ausstellung
zur Diashow ...Die Seilbahnstation mit Foto-Ausstellung
zur Diashow ...Die Seilbahnstation mit Foto-Ausstellung
zur Diashow ...Garten im Hinterhof
zur Diashow ...Ordung muß sein
zur Diashow ...Ab in die U-Bahn
zur Diashow ...die Halle der U-Bahn
zur Diashow ...Tag 2
Heute ist der erste ‘normale’ Tag mit ausreichend Schlaf, der Weg zum Frühstücksbuffet ist schon bekannt. Frisch gestärkt werden wir von TiKa pünktich im Hotel abgeholt.
Wie es sich herausstellt, werden die heutigen Schwerpunkte auf historischen Treppenhäusern und den in Georgien typischen Hinterhöfe – oder besser Innenhöfe – liegen. Während des Spazierganges wird auch der Kontrast zwischen schon in touristischem Sinne renovierten Gegenden und den noch im ursprünglichen Zustand verbliebenen Straßen und Plätze klar.
Und um es klar herauszustellen: Sowohl die Treppenhäuser als auch die Höfe gehören zum normalen Leben, stellen also keine sogenannten ‘Lost Places’ dar.
Treppenhäuser
Erst einmal einen Überblick über die verschiedenen Treppenhäuser:
Ein Treppenhaus
zur Diashow ...Der Aufgang ...
zur Diashow ...Geschlossen ...
zur Diashow ...und noch ein paar Stufen
zur Diashow ...Eingang zum Treppenhaus
zur Diashow ...Die Treppe
zur Diashow ...etwas weiter oben
zur Diashow ...Innenhöfe
Die Innenhöfe erweisen sich auch als recht spannend: Vom hektischen und lauten Straßenleben tritt man durch einen – meist unscheinbaren – Hofeingang in eine parallele Welt ein. Es herrscht unmittelbar eine angenehme Ruhe, durch die überall vorhandenen Pflanzen tritt auch eine gewisse angenehme Kühle ein.
Von den Menschen dort werden wir – immerhin 12 Personen mit Kameras auf einen Schlag – vorsichtig und neugierig empfangen. Es entstehen sofort Gespräche, in Abhängigkeit von den georgischen Sprachkenntnissen des Einzelnen. An einer Stelle wollten die Bewohnen extra ihre Wäsche abhängen, damit wir besser fotografieren können.
Bei mir selbst musste ich einen Zwiespalt feststellen wie ich mit der Situation umgehen sollte. Einerseits wurden wir sehr freundlich aufgenommen, andererseits habe ich mich wie ein Voyeur gefühlt, der in fremde Wohnzimmer schaut und den vorhandenen Lebensraum der Menschen als exotische Erscheinung fotografiert. Diesen Zwiepalt konnte ich für mich nicht auflösen – aber vielleicht bin ich nur zu tief in unserer Westeuropäischen Gedankenwelt verwurzelt. Ich weiß es nicht.
Hier nun einige Bilder der Innenhöfe:
Eine junge Mutter mit Kind
zur Diashow ...Das Leben findet hier statt
zur Diashow ...Etwas neugierige und skeptische Blicke
zur Diashow ...Was die Zeit wohl bringt ?
zur Diashow ...Historische Treppen
zur Diashow ...Ein weiterer Innenhof ...
zur Diashow ...... recht groß ...
zur Diashow ...... mit mehreren Wohnungen ...
zur Diashow ...... und bepflanzt
zur Diashow ...Auf der Straße
Und zum Schluss noch einige Straßenbilder, auch den Kontrast zwischen Tradition und Moderne darstellend:
auf der Rustavelli-Strasse
zur Diashow ...die Kaschweti-Kirche
zur Diashow ...auf dem Flohmarkt ...
zur Diashow ...Im Park zu 9. April
zur Diashow ...Saarbrücken-Square
zur Diashow ...die Davit Agmashenebeli-Avenue
zur Diashow ...eine Sitzbank
zur Diashow ...Durchgänge, 1
zur Diashow ...Durchgänge, 2
zur Diashow ...Ein Balkon
zur Diashow ...
Tag 3
Am 3. Tag sind wir zum erstem Mal mit dem Bus unterwegs, welcher uns samt Fahrer die nächsten Tage durch Georgien transportieren wird.
Das Jvari-Kloster
Das erste Ziel ist die Jvari-Kirche (auch Dschwari-Kloster), einem christlich-orthodoxen Kloster welches im 6. Jahrhundert erbaut wurde und sich in der Nähe der Stadt Mzcheta befindet, welche von den beiden Flüssen Aragwi und Kura durchflossen wird. Mzcheta ist die alte Hauptstadt Georgiens und hat diese Aufgabe bis ins 6. Jahrhundert übernommen.
Nach den ganzen Tagen, in denen wir uns auf den eigenen Füßen fortbewegt haben ist die Busfahrt eine angenehme Erleichterung.
Das Kloster
zur Diashow ...im Inneren
zur Diashow ...Blick auf Mtskheta
zur Diashow ...... eine Künstlerin
zur Diashow ...Die Swetizchoweli Kathedrale
Nun geht es wieder ins Tal zur Swetizchoweli Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert. Die Wehranlagen um die Kirche herum diente militärischen Verteidigungszwecken und wurde 1787 wurden unter König Irakli II. rund um die Kirche gebaut. An den touuristischen Angeboten und der Touristenmenge erkennt man, dass es sich um die Hauptkirche der georgisch-orthodoxen Apostelkirche handelt.
Shooting mit Rus Ka
So, nach einer Pause mit Stärkung steht ein Shooting mit Rus Ka auf einem zwar alten, aber in Betrieb befindlichen Bahnhof an.
(mit freundlicher Genehmigung von Rus Ka)
der Bahnhof
zur Diashow ...Rus Ka
zur Diashow ...Rus Ka
zur Diashow ...Rus Ka
zur Diashow ...Rus Ka
zur Diashow ...Rus Ka
zur Diashow ...Rus Ka
zur Diashow ...Rus Ka
zur Diashow ...Rus Ka
zur Diashow ...Rus Ka
zur Diashow ...Rus Ka
zur Diashow ...Rus Ka
zur Diashow ...eine Reisende
zur Diashow ...Fahrt zu den Salzseen
Der letzte Punkt der Tagesordnung ist die Fahrt zu den Salzseen und nach Udnabo. Auf dem Weg dorthin gibt es noch den ein oder anderen Fotostop bei vollkommen überraschten Schäfern und deren Hunden. Letzere waren durch Streicheleinheiten schnell zur Freundschaft zu bewegen.
Nach kurzer Sichtung der Lage und der Feststellung, dass der Sonnenuntergang noch lange auf sich warten läßt, fahren wir erst einmal ins nahegelegene Udnabo zum Abendessen. Dort ergibt sich Gelegenheit zu dem ein oder anderen Gitarrenspiel.
Nach dem Essen sieht Lasha, unser lokaler Fotograf recht zufrieden mit sich (und hoffentlich auch uns) aus.
AUf der Rückfahrt gibt es dann noch einen Stopp an der schon bekannten Stelle, diesmal mit Dämmerung.
Tag 4
Heute gibt es eine recht große Rundreise.
Ein Marktbesuch
Es geht über den Gomborri-Paß nach Telavi zu einem Marktbesuch. In diesem Fall ist es eine offene Halle, der Markt erinnert an die Gepflogenheiten auf arabischen Märkten, allerdings mit einer deutlich ruhigeren Grundstimmung und auch mit mehr Platz für den fremden Besucher. Natürlich finden sich auch hier die typischen Marktfrauen, trotz der Sprachbarriere gibt es immer wieder Kontakte und ‘kleine Stärkungen’ für die Reisenden.
Auch der Weinhändler bittet zur Kostprobe.
ein Stopp auf dem Gombori-Pass
zur Diashow ...ein Stopp auf dem Gombori-Pass
zur Diashow ...die Markthalle von Telavi
zur Diashow ...eine Marktfrau
zur Diashow ...eine weitere Marktfrau
zur Diashow ...und eine Probe geht immer ...
zur Diashow ...Fleischlagerung auf dem Markt
zur Diashow ...Eine Weinprobe
Nach dieser Erfahrung – und einem kleinen Snack ‘um die Ecke’ zur Stärkung für die weiteren Abenteuer, geht es zu einer Weinverkostung auf das Weingut Mosmieri. Der Besucher erkennt auf Anhieb, dass dieses Weingut absolut modern und im Aufbau befindlich ist.
Wer die Weinenstehung insbesondere an der Mosel kennt findet kaum Gemeinsamkeiten.
Dort werden Diskussionen über die beste Hanglage geführt zur optimalen Nutzung der Sonne, Abdeckung des Reben-Bodens mit Schiefer-Splittern um die Wärme zu speichern, Lagerung des Weins ‘im Berg’, oder auch Weinkeller genannt, um optimale Temperaturen zur Reifung sicherzustellen.
Hier hingegen stehen die Reben in der Ebene – Sonne gibt es genug – der Boden ist immer warm genug, die Lagerung und Reifung erfolgt in Edelstahltanks (und Holzfässern) in klimatisierten Räumen, ohne diese irgendwie in die Erde zu verlagern.
Hinzu kommt die Tatsache, dass hier der Wein sowohl auf die traditionelle georgische Art als auch europäisch produziert wird.
Dies hier ist die Moderne.
Mir stellt sich die Frage, ob die Vorgehensweise sich aufgrund der entstehenden Energiekosten nicht im Laufe der Jahre noch verändern wird.
Das Weingut Mosmieri
zur Diashow ...Der Weinkeller
zur Diashow ...die Lagerung
zur Diashow ...Armatur eines Weinbehälters
zur Diashow ...Siesta
zur Diashow ...Der Wein
zur Diashow ...ein Kloster-Tripel
nach dieser heiteren Weinprobe steht der Besuch von 3 Klöstern auf dem Programm.
Natürlich gibt es auf dem Weg dahin wieder Kontakt mit dem Landleben in Form von Schafherden.
Wir besuchen nacheinander die Klöster Gremi, Ikalto und Alavedi. Ersteres sichten wir nur von Außen, in zweiterem sind leider keine Innenaufnahmen erlaubt, die Kirche von Alavedi ist hingegen frei zugänglich.
Es zeigt sich, dass an den Klöstern nicht nur die Mönche um eine milde Gabe bitten, sondern auch die ortsansäßigen Hunde.
Das Kloster von Gremi
zur Diashow ...Das Kloster von Gremi mit Lieferwagen
zur Diashow ...Das Kloster von Gremi
zur Diashow ...Das Kloster von Ikalto
zur Diashow ...ein Hund hofft auf Leckerli
zur Diashow ...Das Kloster von Ikalto
zur Diashow ...Das Kloster von Ikalto
zur Diashow ...Schafherde
zur Diashow ...Schafherde
zur Diashow ...Schafherde
zur Diashow ...Kirche von Alavedi
zur Diashow ...Kirche von Alavedi
zur Diashow ...Kirche von Alavedi
zur Diashow ...Kirche von Alavedi in Inneren
zur Diashow ...Kirche von Alavedi
zur Diashow ...Kirche von Alavedi
zur Diashow ...