Zum Abschluss der Sommerferien in Bayern gibt es auch in diesem Jahr ein Bardentreffen in Nürnberg. Beim Eintreffen fühle ich mich schon irgendwie zuhause. Die Bühnen befinden sich an den bewährten Lokationen, die Versorgungsstände folgen diesem Konzept.
Der erste Tag
Heute, am Freitag wird das Bardentreffen eröffnet. Bei Bayrischem Himmel (in Blau-Weiss) kann ich schon mal zum Hauptmarkt schlendern und beobachten wie sich der Platz ganz langsam füllt. Ebenso sind einige Strassenmusikanten zu beobachten, die auf das kommende Treiben aufmerksam machen.
Das Initial-Konzert auf dem Hauptmarkt wird von der Gruppe Ladysmith Black Mambazo gegeben, einer Gruppe aus Südafrika, welche 1964 gegründet wurde und bis heute eine reine Männergruppe ist.
Von dieser Musik ließ sich Paul Simon für sein Album Graceland inspirieren.
Boygroup ist hier definitiv der falsche Ausdruck, da einige der aktuellen Mitglieder durchaus im Rentenalter sind, beispielsweise über 60 Jahre oder (Zitat) ‘Ich weiss nicht so genau wie alt ich bin, vor etwa 15 Jahren habe ich mit 70 aufgehört zu zählen’.
https://www.mambazo.com/welcome_to_ladysmith_black_mambazo/
Der zweite Tag
Da die Bühnen-Konzerte erst nachmittags beginnen besteht vormittag die Gelegenheit den zahllosen Strassenmusikern zu lauschen, welche sich in der Fussgängerzone von Nürnberg verteilen.
Als erstes fällt mir ein Duo mit Gitarre und Klarinette auf, welches vor der Lorenzkirche spielt.
Hier treten aber schon ‘alte’ Bekannte in Erscheinung, welche die Musik tänzerisch begleiten und scheinbar in sich versunken sind. Dies ist der Beginn vieler Begegnungen mit dem Grundsatz ‘Huch, die kenne ich doch’. Offensichtlich haben mich einige Musiker auch wiedererkannt: ‘Du hast doch im letzen Jahr schon fotografiert’. Nun gut, dies konnte ich nicht leugnen.
Direkt nebenan spielt auch schon der nächste Bekannte, Leo Khenkin, diesmal als Duo.
Über das nun folgende Wiedersehen habe ich mich aufgrund der Musik sehr gefreut, ein Interpret von Leonard Cohen, gekleidet als Cowboy: Gerald George Kettel. Auch diesmal war dieses Konzert sehr beeindruckend.
Weitere Informationen unter https://kettelbeat.com/
Am Nachmittag kommt es nun zum Konzert am Sebalder Platz mit Jon Flemming Ohlsen.
Der aufmerksame Zuschauer ist übrigens Oliver Brodt, einem der Moderatoren von ‘Ihr Webradio’, In dieser Eigenschaft hat er auch ein Interview mit Jon Flemming Ohlsen geführt.
Der Rest des Tages dient dazu, die Musik und die mediterrane Stimmung zu genießen ohne fotografische Dokumentation.
Der dritte Tag
Am heutigen Sonntag sind wieder einige noch unbekannte Straßenmusiker zu entdecken. Zuerst konnte ich aufgrund der unbändigen Lautstärke eine Gruppe junger klassischer Sänger entdecken, welche im Stil des Don-Kosakken Chors oder auch Ivan Rebroff sehr beeindruckend singen. Auch wenn die Fotos eher nach Krawall aussehen, das Konzert hat Spaß gemacht.
Direkt nebenan macht sich auch – allerdings elektronisch unterstützt – eine Bob Marley- Imitation fertig. Optisch, also fotografisch, sehr lohnend, allerdings war die Musik doch eher eine Empfehlung dafür mal zu schauen was die anderen Straßenmusiker so machen …
Und es finden sich wieder Bekannte: Eine Gruppe traditioneller japanischer Musiker.
So, für den Rest des Tages bleibt die Kamera wieder in der Tasche, denn ich war nicht alleine vor Ort. So können wir am Hauptmarkt mit Musikuntermalung ein längeres Schwätzchen halten.
Leider setzt im Laufe des Nachmittags Nieselregen ein, welcher sich bis zum Abend in einen Sommerregen verwandelt. Daher besteht die Wahl, sich die Musik im Trockenen anzuhören oder vor der Bühne fotografierend nass zu werden.
Aufgrund meines fortgeschrittenen Alters habe ich mich recht zügig für die erste Variante entschieden.
Somit ist der Bericht vom Bardentreffen auch schon wieder beendet. Es wird aber bestimmt nicht der letzte Bericht aus Nürnberg gewesen sein, das Jahr 2020 wartet schon auf Fotos vom Bardentreffen.