Nachdem meine bisherigen Ausflüge auf Rügen durchaus Spaß gemacht haben, ist nun der 3. Trip auf die größte Deutsche Insel fällig. Natürlich unter Umgehung der Hochsaison zwischen Juni und September. Nachdem die ersten beiden Besuche geprägt waren von Schnee, kaltem Wind und nächtlichem Frost zeigt sich dieses Mal eine andere Seite von Rügen.
Obwohl die Temperaturen in den Nächten nahe an der Frostgrenze liegen ist es tagsüber wegen des fehlenden Windes und des dauerhaften Sonnenscheines fast frühlingshaft. So konnten wir einige Wartezeiten in der Sonne sitzend und bei Nutzung einer einer soliden Jacke mit Picknick überbrücken.
Der erste Tag
Zu Beginn ist das Wetter noch etwas diesig oder nebelig – je nach bevorzugter Definition.
Es geht zuerst nach Göhren an die Ostküste der Insel. Abgesehen von den Bauarbeitern am neu enstandenen Parkhaus in Göhren ist die Ortschaft noch nicht aufgewacht. Von der Seebrücke ergibt sich der Blick auf die ebenfalls noch dösenden Möven, den langsam im Rückzug befindlichen Nebel und einige wenige Spaziergänger am Strand, welche das durch nichts gestörte Rauschen der See genießen.
Dieser Rhythmus geht ganz automatisch auch auf mich über, und die Temperaturen ermöglichen ein längeres Verweilen und Beobachten auf den ‘Liegebänken’ am Ende der Seebrücke.
Als nächstes schlendere ich zum – ebenfalls menschenleerem – Kurpavilion von Göhren, bevor es die paar Schritte zum Bahnhof geht – der Endstation des Rasenden Rolands, eines der Wahrzeichen von Rügen. Hier habe ich die Gelegenheit, das notwendige Umhängen der Dampflok zu dokumentieren. Göhren ist einer dieser in den östlichen Bundesländern sehr häufig vorkommenden Kopfbahnhöfen. Vielleicht sollte man in diesem speziellen Fall als Endbahnhof einer Kleinbahn eher von einem Klein-Kopf-Bahnhof reden. Nun gut, das entscheidet am besten jeder für sich.
Nachdem die übrigen Mitreisenden auch so langsam eingetroffen sind, geht es am späten Nachmittag nach Sellin, um die sich hier treffenden Züge abzulichten, den neu angelegten Seglerhafen zu begutachten und die Seebrücke von Sellin in der Goldenen und Blauen Stunde abzulichten
Der zweite Tag
Natürlich beginnt der 2. Tag mit der (bildtechnischen) Digitalisierung des ersten Zuges von Putbus nach Göhren. Die Felder bei Posewald erweisen sich hier als ein guter Standpunkt.
Nach dem sich anschließenden und üppigen Frühstücks geht es zur Werkstatt des Rasenden Rolandes bei Putbus. Wir haben Gelegenheit einen kompletten Bearbeitungszyklus des einfahrenden Zuges zu erleben: Beladen mit Kohle-Nachschub, entfernen der Schlacke-Reste aus der Lokomotive, Nachfüllen des Wassertanks und vieles weitere mehr.
Zu unserem Glück befindet sich eine in Wartung befindliche Lokomotive auf dem Freigelände, ohne Räder oder´Achsenlager. Obwohl sich wetterbedingt das Leben draußen abspielt, ergeben sich auch in der Werkstatt einige interessante Fotomotive.
Anschließend geht es aufgrund der Lichtverhältnisse noch einmal in den Posewald, anschließend nach Granitz und Garfitz zur Ablichtung der fahrenden Züge, einiger sich dort befindnender Alleen und zum Abschluß zur intensiven Untersuchung an den neuen Seglerhafen von Sellin.
Der dritte Tag
Für den dritten Tag ist eine Fahrt mit dem Rasenden Roland vorgesehen. Diesmal fotografieren wir den ersten Zug des Tages nicht von Außen, sondern sitzen im ersten Wagen.
Natürlich gibt es auch regelmäßige Besuche auf der Aussichtsplattform – dabei stellt man fest, dass so eine Dampflok tröpchenweise eine ganze Menge Schmutz vermischt mit Wasser in der Weld verstreut. Nachdem dieses Abenteuer viel zu schnell vorüber ist, kehren wir in die frisch renovierte Bahnhofsgaststätte von Putbus ein, bei gleichem Wirt und gleichgebliebener Speisekarte. (Selbstgemachter Kartoffelsalat mit …)
Nun geht es noch einmal zum Posewald und anschließen in den Circus von Putbus – letzterer ist ein zentral gelegener Park mit einheitlicher Bebauung, Zu guter Letzt also noch ein wenig Architekturfotografie.
Fazit
Nachdem sich Rügen und seine Bewohner auch diesmal von einer sehr angenehmen Weise gezeigt haben besteht bei mir der Wunsch zu einem weiteren Aufenthalt. Aufgrund der Entfernung zur Domstadt im Westen der Republik könnte aber ein Aufenthalt von 7-8 Tagen deutlich effektiver sein.
Wie das Ergebnis auch immer aussieht, eins ist fast sicher: Es folgt auch hierzu ein Foto-Bericht.