Es ergab sich an diesem Tag die Gelegenheit, am späteren Nachmittag die Landungsbrücken zu besuchen. Aufgrund der Wettervorhersage hatte ich etwas zum Fotografieren
Es war ein angenehmer Sommertag mit einer leichten Brise.
Es stand noch der Test einer Neuerwerbung an: Ein Voigtländer Color Skopar 3.5/20mm mit Canon
Nachdem meine bisherigen Ausflüge auf Rügen durchaus Spaß gemacht haben, ist nun der 3. Trip auf die größte Deutsche Insel fällig. Natürlich unter Umgehung der Hochsaison zwischen Juni und September. Nachdem die ersten beiden Besuche geprägt waren von Schnee, kaltem Wind und nächtlichem Frost zeigt sich dieses Mal eine andere Seite von Rügen.
Obwohl die Temperaturen in den Nächten nahe an der Frostgrenze liegen ist es tagsüber wegen des fehlenden Windes und des dauerhaften Sonnenscheines fast frühlingshaft. So konnten wir einige Wartezeiten in der Sonne sitzend und bei Nutzung einer einer soliden Jacke mit Picknick überbrücken.
Der erste Tag
Zu Beginn ist das Wetter noch etwas diesig oder nebelig – je nach bevorzugter Definition.
Es geht zuerst nach Göhren an die Ostküste der Insel. Abgesehen von den Bauarbeitern am neu enstandenen Parkhaus in Göhren ist die Ortschaft noch nicht aufgewacht. Von der Seebrücke ergibt sich der Blick auf die ebenfalls noch dösenden Möven, den langsam im Rückzug befindlichen Nebel und einige wenige Spaziergänger am Strand, welche das durch nichts gestörte Rauschen der See genießen.
Dieser Rhythmus geht ganz automatisch auch auf mich über, und die Temperaturen ermöglichen ein längeres Verweilen und Beobachten auf den ‘Liegebänken’ am Ende der Seebrücke.
Als nächstes schlendere ich zum – ebenfalls menschenleerem – Kurpavilion von Göhren, bevor es die paar Schritte zum Bahnhof geht – der Endstation des Rasenden Rolands, eines der Wahrzeichen von Rügen. Hier habe ich die Gelegenheit, das notwendige Umhängen der Dampflok zu dokumentieren. Göhren ist einer dieser in den östlichen Bundesländern sehr häufig vorkommenden Kopfbahnhöfen. Vielleicht sollte man in diesem speziellen Fall als Endbahnhof einer Kleinbahn eher von einem Klein-Kopf-Bahnhof reden. Nun gut, das entscheidet am besten jeder für sich.
Nachdem die übrigen Mitreisenden auch so langsam eingetroffen sind, geht es am späten Nachmittag nach Sellin, um die sich hier treffenden Züge abzulichten, den neu angelegten Seglerhafen zu begutachten und die Seebrücke von Sellin in der Goldenen und Blauen Stunde abzulichten
Natürlich beginnt der 2. Tag mit der (bildtechnischen) Digitalisierung des ersten Zuges von Putbus nach Göhren. Die Felder bei Posewald erweisen sich hier als ein guter Standpunkt.
Nach dem sich anschließenden und üppigen Frühstücks geht es zur Werkstatt des Rasenden Rolandes bei Putbus. Wir haben Gelegenheit einen kompletten Bearbeitungszyklus des einfahrenden Zuges zu erleben: Beladen mit Kohle-Nachschub, entfernen der Schlacke-Reste aus der Lokomotive, Nachfüllen des Wassertanks und vieles weitere mehr.
Zu unserem Glück befindet sich eine in Wartung befindliche Lokomotive auf dem Freigelände, ohne Räder oder´Achsenlager. Obwohl sich wetterbedingt das Leben draußen abspielt, ergeben sich auch in der Werkstatt einige interessante Fotomotive.
Anschließend geht es aufgrund der Lichtverhältnisse noch einmal in den Posewald, anschließend nach Granitz und Garfitz zur Ablichtung der fahrenden Züge, einiger sich dort befindnender Alleen und zum Abschluß zur intensiven Untersuchung an den neuen Seglerhafen von Sellin.
Für den dritten Tag ist eine Fahrt mit dem Rasenden Roland vorgesehen. Diesmal fotografieren wir den ersten Zug des Tages nicht von Außen, sondern sitzen im ersten Wagen.
Natürlich gibt es auch regelmäßige Besuche auf der Aussichtsplattform – dabei stellt man fest, dass so eine Dampflok tröpchenweise eine ganze Menge Schmutz vermischt mit Wasser in der Weld verstreut. Nachdem dieses Abenteuer viel zu schnell vorüber ist, kehren wir in die frisch renovierte Bahnhofsgaststätte von Putbus ein, bei gleichem Wirt und gleichgebliebener Speisekarte. (Selbstgemachter Kartoffelsalat mit …)
Nun geht es noch einmal zum Posewald und anschließen in den Circus von Putbus – letzterer ist ein zentral gelegener Park mit einheitlicher Bebauung, Zu guter Letzt also noch ein wenig Architekturfotografie.
Nachdem sich Rügen und seine Bewohner auch diesmal von einer sehr angenehmen Weise gezeigt haben besteht bei mir der Wunsch zu einem weiteren Aufenthalt. Aufgrund der Entfernung zur Domstadt im Westen der Republik könnte aber ein Aufenthalt von 7-8 Tagen deutlich effektiver sein.
Wie das Ergebnis auch immer aussieht, eins ist fast sicher: Es folgt auch hierzu ein Foto-Bericht.
In der Vergangenheit habe ich mich mehr sporadisch damit beschäftigt, den ein oder anderen Blitz an meine aktuelle Kamera anzuschließen.
Ausgangspunkt hierzu waren meine früheren Metz-Blitze mit einem Contax/Yashica Adapter, also analoger Technik.
Das Attraktive am verwendetem SCA-System war es halt, die vorhandene Blitz-Technik duch Austausch des Adapters an die neue Kamera anzuschließen.
Zuerst einmal musste ich zur Kenntnis nehmen, dass Canon die Blitzübertragung mit dem Übergang von Analog zu Digital (EOS Digital) verändert hat. Somit existieren auch zwei Metz-Adapter für das SCA3000-System: SCA 3101 für Canon mit Filmaufnahme, SCA 3102 für die digitale Variante mit Speicherchips.
Auf jeden Fall gilt: Es sind Transistoren und somit Elektronik im Spiel. Und diese reagiert sensibel auf zu hohe Spannungswerte. Warum erzähle ich das?
Ganz einfach, mir war es überhaupt nicht klar, dass ich mit einem (älteren) handelsüblichen Blitz mit normiertem Blitzfuß problemlos meine Kamera-Elektronik in die ewigen Jagdgründe entsenden kann. Über dieses Wissen bin ich zufällig gestolpert. Es existiert eine www-Seite, welche sich explizit mit diesem Thema beschäftigt:
Vielen Dank an den Seitenbetreiber und die dort genannten Autoren für Ihre Dokumentationsarbeit.
Mein Tipp für alle Besitzer der ‘gefährlichen’ Blitze:
Falls das Gerät nicht mehr an der entsprechenden Kamera eingesetzt werden kann, am besten wegwerfen oder bei ebay (oder anderen Anbietern) Bedürftigen zukommen lassen
Falls man sich vom Gerät nicht trennen kann, ausreichend markieren, z.B. durch einen auffälligen Aufkleber
Das SCA-System an modernen Canon-Kameras
Um es kurz zu machen, das SCA300-System ist bei halbwegs aktuellen Kameras schlicht überfordert, somit beschränken sich meine weiteren Erläuterungen auf das SCA3000-System.
Hierfür gibt es 2 SCA-Adapter ‘Canon’, den SCA3101 für analoge Geräte und den SCA3102 für ‘digitale’ Kameras.
Letzterer wiederum existiert in verschiedenen Versionen, unterschieden von ‘M’ (oder ohne Beschriftung) bis hin zu ‘M6’. Keiner dieser Adapter ist aktuell noch als Neuware auf dem Markt erhältlich, es geht also nur über private Verkäufe, Auktionsplattformen oder Einzelverkäufe von Fotohändlern, die noch als Restexemplare verkauft werden.
Im folgenden möchte ich meine Anfrage an Metz bzgl. der Updatefähigkeit der diversen Versionen dokumentieren:
Anfrage an Metz bzgl. Update SCA3102 von Version ‘M’ bis ‘M6’
Hallo,
ich habe in einem Forum den Hinweis gelesen, dass die SCA3000 Adapter für Canon EOS (SCA3102) in verschiedenen Versionen existieren (M-M6) und die Möglichkeit existiert, diese per Flash auf den neuesten Stand zu bringen (=M6).
Meine Fragen:
ist diese Information richtig?
wie wäre der Ablauf hierzu?
welche Kosten (außer Porto) erwarten mich?
Vielen Dank für Ihre Bemühungen
Antwort von Metz
Ihre E-Mail-Anfrage haben wir dankend erhalten.
Der von Ihnen genannte Adapter SCA 3102 war tatsächlich in verschiedenen Versionen von M bis M6 erhältlich. Dabei verfügten die Versionen M bis M5 über die gleiche Hardware. Deshalb ist das Firmwareupdate innerhalb dieser Versionen auf die Version M5 ohne weiteres möglich.
Der Adapter SCA 3102 M6 ist allerdings bedingt durch die schnellere Übertragung neuere Canon Kameras mit einer anderen Hardware ausgerüstet. Ein Firmwareupdate früherer Adapterversionen auf die Version M6 ist deshalb leider nicht möglich.
Falls Sie über einen Adapter SCA 3102 M bis M4 verfügen, so kann dieser in jedem Fall mittels Firmwareupdate auf die Version M5 nachgerüstet werden. Dazu können Sie den Adapter direkt zur uns an folgende Adresse senden:
Metz mecatech GmbH
Zentralkundendienst
Ohmstraße 55
90513 Zirndorf
Dieses Firmwareupdate sowie auch der Rückversand werden normalerweise innerhalb von Deutschland kostenlos durchgeführt.
Mit freundlichen Grüßen
Wie es halt so ist führen qualifizierte Antworten zur Erleuchtung und anschließend noch weiteren Fragen
Anfrage an Metz: Mögliches Upgrade auf SCA3102 ‘M6’
Hallo,
vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen.
Dabei entstehen nun bei mir noch weitere Fragen. Ich nutze seit neuestem eine Canon 5D IV und unterstelle mal, dies ist eine der neueren Canon-Kameras mit schnellerer Übertragung.
Als Blitz nutze ich einen 40 MZ-2 und einen 40 MZ-3i.
Nun meine Fragen
– hat der Adapter SCA 3102 ‚M5‘ in dieser Kombination funktionale Einschränkungen verglichen mit der ‚M6‘-Version oder ist er einfach nur langsamer? Falls ja, welche Einschränkungen sind dies?
– falls Einschränkungen existieren sollten, besteht die Möglichkeit eines Austausches (in meinem Fall von 2 Adaptern), welche Kosten wären hiermit verbunden?
Vorab vielen Dank
Antwort von Metz
Die genannte Digital-Kamera Canon EOS 5D Mark IV verfügt über eine sehr schnelle Datenübertragung zum Blitzgerät. Für diese Kamera kann auch leider die letzte Version M6 des Adapters SCA 3102 nicht genutzt werden. Der Adapter SCA 3102 M6 war bis zu der Canon EOS 5D Mark III verwendbar. Für die Kombination mit der Canon EOS 5D Mark IV steht dagegen leider kein SCA-Adapter zur Verfügung.
Wird der Adapter SCA 3102 M6 oder auch eine frühere Version wie SCA 3102 M5 mit der Canon EOS 5D Mark IV eingesetzt, so ist keine Datenübertragung und somit keine Funktion möglich.
Generell wurde das SCA-Adaptersystem vor einigen Jahren eingestellt. Deshalb sind leider von uns keine SCA-Adapter, wie z. B. der SCA 3102 M6, mehr erhältlich.
Zusätzlich ist noch zu beachten, dass die früheren Blitzgeräte mecablitz 40 MZ-2 und mecablitz 40 MZ-3i den E-TTL-Blitzbetrieb der Canon Digital-Kameras nicht durchführen können. Dazu verfügen diese Blitzgeräte nicht über die notwendige Hardware. Der mecablitz 40 MZ-3i konnte zwar schon E-TTL, aber nur in Verbindung mit „analogen“ Canon EOS-Kameras.
Aus dem vorgenannten Gründen können die Blitzgeräte mecablitz 40 MZ-2 und 40 MZ-3i nur im Automatikblitzbetrieb oder manuellen Blitzbetrieb mit Canon Digital-Kameras eingesetzt werden. Zum Anschluss an die Canon EOS 5D Mark IV empfehlen wir dazu den Standardfuß 301 (nur Mittenkontakt) zu verwenden. Die entsprechende Blende, Verschlusszeit und der ISO-Wert sind dabei dann auch manuell an der Kamera einzustellen.
Wir bedauern Ihnen keine andere Auskunft geben zu können und verbleiben
mit freundlichen Grüßen
Zusammenfassung
Erst einmal meinen herzlichen Dank an den Metz-Kundendienst. Die Antworten benötigten jeweils nur 2-3h Bürozeit. Zusätzlich gibt es klare, nachvollziehbare Aussagen und keine Marketing-Buchstabenwolke. Mir persönlich ist es lieber, die Antwort lautet klar ‘geht leider nicht’ als ‘probieren Sie doch mal .. vielleicht klappt es’ oder ‘da müssen Sie sich an Canon wenden’.
Nun gut, ich habe dazugelernt,
bei Canon gibt es Kameras mit langsamer, schnellerer und ganz schneller Blitzdatenübertragung
das Zeitalter der Canon 5D III (Erscheinungsdatum: Januar 2012) gehört zu den schnelleren Kameras und benötigt eine Adapterversion ‘M6’, vermutlich gilt dies auch für Kameras ähnlichen Alters, wie die Canon 7D
die Adapterversionen ‘M’ bis ‘M4’ lassen sich bei Metz kostenfrei aufrüsten (auch dies aufgrund des Alters kein selbstverständlicher Service), wobei die hierbei verwendbaren Kameras vermutlich so langsam in der Mehrheit in das heimische Museum wandern
die genannten älteren Blitze (40 MZ, bzw. 32 MZ) sollten entweder manuell oder unter Nutzung der Automatik des Blitzes an aktuellen Kameras eingesetzt werden – die älteren unter uns kennen dieses Verfahren ja noch zur Genüge – oder Servo-gesteuert als Zweitblitz zur gleichmäßigeren Ausleuchtung oder Erzeugung anderer Lichteffekte
für diese Anwendungsart wird kein spezieller Adapter benötigt, sondern nur der Standardfuß mit einem PIN. Nicht empfohlen werden Adapter für andere Systeme – wie Nikon, Pentax usw. – da die elektrischen Signale auf diesen PINs die Kamera ggf. verwirren könnten
Um von Thema etwas abzuschweifen, ich werde die genannten Blitze zukünftig bei Bedarf auch an meiner Fuji-Kamera im Blitz-Automatikbetrieb einsetzen. So kann ich die 25 Jahre alte Blitztechnik ohne gefühlte Einschränkung an aktuellen Kameras einsetzen, zusätzlich verhält sich die Blitztechnik an meinen verschieden Kameras vergleichbar und ich muß nicht jedesmal vorab die Anleitung auswendig lernen. Im Zeitalter der Computertechnik mit einem gefühlten 2-Jahres Rhythmus geradezu steinzeitlich, aber da gefühlt für den normalen Gebrauch nicht wirklich Einschränkungen auftreten passt wohl aus meiner Sicht eher der moderne Begriff ‘Nachhaltig’. Ich hoffe dass Metz mit dieser Produktphilosophie auch zukünftig erfolgreich ist.
Erfreut bin ich jedenfalls, dass ich mir heute für 20 Euro einen soliden Servoblitz für entsprechende Blitz-Experimente zulegen kann ohne gleich ein Vermögen zu benötigen. Allerdings ist der Erwerb der entsprechenden Servo-Steuerung (externe Fotozelle) ein anderes Kapitel…
Vielleicht hilft dieser Beitrag dem ein oder anderen Leser zu verstehen, wie er seine ‘alte’ Blitztechnik von Metz (bzw. Mecablitz) an der aktuellen Kamera einsetzen kann.
Zusätzlich zu den traditionellen Jahreskalendern mit den ‘Best of’ des vergangenen Jahres gibt es nun etwas neues von der Fotokiste: Einen zeitlosen Köln-Kalender mit Motiven aus der Domstadt.
Wie öfters in der Fotokiste ist der ein oder andere Blickwinkel unerwartet.
Wer Interesse an einem Köln-Kalender hat kann sich gerne bei mir melden. Der Start-Monat kann variiert werden, es sind aber grundsätzlich 12 Monate enthalten.
Aktuell sind noch wenige Exemplare mit März 2019 als erstem Monat verfügbar.
Hier kannst du uns direkt fragen ob dein Exemplar noch verfügbar ist:
Die eingegebenen Daten werden ausschließlich zur Abwicklung der Bestellung verwendet.
Manchmal exportiere ich gerne eine Bilderstrecke als Video, mit Musik untermalt.
Leider musste ich irgendwann feststellen, dass die Video-Generierung per Lightroom nicht mehr durchlief, sondern zu Beginn schnell stehenblieb. Seltsamerweise funktionierte dies bei der geringsten Auflösung (480) weiterhin.
Nach der ursprünglichen Vermutung, dass alle Abo-Verweigerer einen kleinen Motivationsschub erhalten sollten, kam mir nach durchstöbern einiger Foren noch eine andere Idee:
Schalte doch mal die Option aus, den Grafikprozessor zur Unterstützung mitlaufen zu lassen
Und siehe da, der Video-Export funktioniert wieder schnell und vollständig.
Es ist soweit, nach mehreren vergeblichen Versuchen eine Reisegruppe in diese Region zu finden, geht es nun für eine Woche nach Masuren. Im Laufe der Recherche habe ich gelernt, dass Masuren heute ein Teil von Polen ist – auch wenn die Ortsansässigen ihn gerne ‘das vergessene Polen’ nennen. Unser Feriendorf direkt am Mamry – dem Mauersee – und liegt recht exakt 250km östlich von Danzig.
Aber eins nach dem Anderen:
Die Anreise gestaltet sich sehr touristenfreundlich und problemlos, es geht um die Mittagszeit ein Direktflug von Frankfurt mit einem Lufthansa-Zubringer Zug – operated by Deutsche Bahn. Der gebuchte ‘Snack’ erweist sich als Sandwich und ist sowohl der Uhrzeit angemessen als auch genießbar.
Leider verzögert sich die Landung um etwa 25 Minuten.
Ebenso unkompliziert geht es weiter in Danzig, das Gepäck ist vollständig mitgeflogen und schnell auf dem Band, der Zoll stört nicht die Einreise, die Schiebetür öffnet sich und schon ist man in der Ankunftshalle des Danziger Flughafens. Unsere Reiseleitung steht unübersehbar in 10m Entfernung wie ein Fels in der Brandung.
Prima, wir müssen nur 5 min warten bis alle Mitreisenden ihr Gepäck eingesammelt haben und 10min für die obligatorische Begrüssung der übrigen Mitreisenden, alles gute Bekannte welche ich teilweise fast 2 Jahre nicht gesehen habe.
Nun wird unser Fahrzeug herbeitelefoniert, da der Fahrer auch ein allseits Bekannter ist setzt sich die Begrüßung fort. Irgendwie kommt dann wie durch Zauberhand das Gepäck in das Fahrzeug und wir dazu.
Da die Entfernung nach Masuren insgesamt fast 1400km sind und die Zeitzone die gleiche bleibt, geht hier das Licht fast genau 1h früher unter, was wir auch recht schnell feststellen können.
Zuerst geht es etwas nach Norden, dann praktisch westlich bis zu unserem Ziel. Die Nevigation schätzt die Fahrzeit für die 250km von Anfang an auf fast genau 4h. Wir wollen es irgendwie nicht glauben, werden aber eines besseren belehrt.
Irgendwann schaue ich mal zum Zeitvertreib auf meine Mobile Navigation und stelle fest, dass wir uns nur ein paar Kilometer vor der Russischen Grenze – der Enklave Kaliningrad – befinden. Dummwerweise konnte ich bis zur Grenze keine Kreuzung mehr entdecken, allerdings verkünden die Straßenschilder eine baldige Kreuzung. So sind wir abgebogen und parallel zur Grenze der Straße gefolgt – es gab sowieso keine Alternative …
Somit sind wir pünklich zum Abendessen in unserer Feriensiedlung angekommen und zum Abendessen und -trinken gespurtet.
Hier lose gesammelt die ersten Eindrücke von der Umgebung.
Angefangen in Węgorzewo / Angerburg über frequentierte Bushaltestellen in Nirgendwo nahe der russischen Grenze bis hin zu einem recht einsamen See mit morgendlichen Wolkenformationen.
Wir nutzen das uns nicht mehr ganz so gewogene Wetter zu einem Besuch eines ehemaligen Gutshofes – eiber der größten im ehemaligen Preussen: Das Gut der Dönhoffs.
Unsere Frage an unser Vermieter bezüglich Eintritt wurde mit den Worten beantwortet: ‘Da ist immer eine ältere Dame, welche die Besucher gegen einen Obulus ins Gebäude läßt’. Auf Hochdeutsch: Die Damen, welche öfters nach dem Rechten sehen sollen, nutzen Ihre Schlüsselgewalt für ein ‘kleines’ Nebeneinkommen. Wobei ‘klein’ hier eher relativ ist – einerseits bezogen auf die Summe, andererseits bezogen auf die (nicht abgesprochene) beschränkte Zeit im Gebäude. Üblich scheinen hier so 20min zu sein – für Fotografen in ‘Lost Places’ eher unangemessen kurz. Nach 50min haben wir (gegen Obulus) eine Verlängerung bewilligt bekommen, diese war aber eher kürzer als 50min, um die Mittagszeit bestanden scheinbar andere Prioritäten als Touristen für ihre Spinnereien genügend Zeit zu gewähren.
Leider ließ sich die ‘ältere Dame’ (in Wirklichkeit 2, vermutlich im täglichen Wechsel) nicht ablichten, aber auch im entfernen Polen gilt das Recht am eigenen Bild.
Das Mittagessen haben wir im ersten Haus am Platz eingenommen. Wahlweise eine Suppe oder Piroggen, hier mit einer leckeren Gulasch-Füllung, polnisch-pikant gewürzt. Dieser Luxus hat auch seinen Preis: Piroggen mit Beilage und einem Kaffee summierten sich auf knapp unter 5 Euro auf.
Die Schleuse ist Teil des nie fertiggestellten masurischen Kanals. Sie ist die einzige fertiggestellte Schleuse des gesamten Kanals, von dem heute etwa 20km auf polnischem Gebiet liegen. Der Rest von 30km ist auf dem Gebiet der Enklave Kaliningrad zu finden, nach dem 2. Weltkrieg gab es aufgrund der verschobenen Besitzverhälnisse keinen Grund, den Bau des Kanals abzuschließen.
Bis zum Beginn der Reise hätte ich die Wolfsschanze eher im heutigen Gebiet von Estland / Lettland / Littauen gesucht. Aber sie liegt im heutigen Masuren, auf polnischen Gebiet. Somit ist ein Besuch Teil des Pflichtprogrammes.
Ich bin gespannt auf die Halle, in welcher das Stauffenberg-Attentat fehlgeschlagen ist. Es stellt sich heraus, dass dieses Gebäude gesprengt wurde um keinen Wallfahrtsort für gewisse Persönlichkeiten zu schaffen.
Beim Rundgang durch das Gelände habe ich verschiedene Gedanken:
einerseits muss ich registrieren, dass diese mir ferne Welt im Leben meiner – damals jugendlichen – Eltern eine grosse Rolle gespielt hat
der Rundgang weckt eine fotografische Neugierde
es ist bedrückend darüber nachzudenken wie nah diese Welt wirklich ist – Dinge wie die Erfindung des Automobils, der Glühbirne oder das Wissen um eine runde Erde, welche um die Sonne kreist sind erheblich älter
mir und dem ein oder anderen Begleiter fällt einfach nur ein Wort für die Beschreibung dieser ganzen Ideologie ein: ‘Größenwahn’
mich macht nachdenklich, ob die Auflösung des Adels und Schaffung dieses Gedankengutes, welches weltweit in die Katastrophe geführt hat, wirklich einen Fortschritt darstellt: Der Adel wurde ersetzt durch selbsternannte ‘Führende’ welche im Gegensatz zu Ersteren aber nicht auf die Verantwortung Ihrer Rolle vorbereitet wurden und sich – modern formuliert – nicht im geringsten um ‘Nachhaltigkeit’ kümmern
Der geneigt Leser möge sich seine Gedanken machen und die Bilder wirken lassen.
Ich komme zu dem Schluß, dass man einmal im Leben aus historischem Interesse dieses Gelände gesehen haben sollte, es aber keinerlei Grund zu einer wiederholten Besichtigung gibt.
09 Sonnenaufgang am Mamry – Mauersee
Am letzten Tag habe wir noch das Wohlwollen des Wettergottes: Also ist es gar keine Last, vor dem Frühstück zum naheliegenden Badestrand zu fahren um die aufsteigende Sonne in Bilder zu fassen.
Wie bisher zur Photokina üblich werden auch in diesem Jahr im Vorfeld einige Workshops angeboten.
Ein sehr interessanter und beliebter Workshop wurde schon des öfteren angeboten: Die fotografische Dokumentation einiger der innerstädtischen Stationen mit dem Schwerpunkt auf die neuen bzw. neugestalteten Stationen wie Breslauerplatz oder dem unterirdischen Heumarkt.
Im Rahmen der Photokina gibt es nun einen zweiten Workshoptag mit dem Schwerpunkt die ‘traditionelleren’ Bahnhöfe auf der Venloerstr. oder dem nördlichen Teil des Gürtels zu bearbeiten.
Hier nun in zeitlicher Reihenfolge das Ergebnis:
Rathaus
Das Rathaus gehört mit zu den neuesten Stationen im Kölner Netz, zur Zeit der Entstehung dieses Artikels immer noch eine Station auf einer unterbrochenen Linienführung – die Folge des schon fast historischen Einsturz des Stadtarchives.
Neben der Architektur-Fotografie besteht eine zweiter Aufgabe darin, sich mit den Ein- und ausfahrenden Bahnen auseinanderzusetzen.
Breslauer Platz
Die zweite Station ist heute der in den Jahren 2007 bis 2011 umgestaltete Breslauer Platz. Aufgrund der vergleichbaren Charakteristik wird auch die Aufgabenstellung ähnlich.
Apellhofplatz
Im Kontrast zu den bisherigen, jungen und modernen Stationen nun der Apellhofplatz aus dem Jahre 1968 mit der entsprechenden Architektur und schon fast altertümlichem Charme.
Heumarkt
Zum Abschluss des ersten Tages haben wir uns das Highlight aufgehoben: Der unterirdische Teil des Heumarktes, bzw. dessen U-Bahnstation. Dieser wurde am 14. Dezember 2013 eröffnet.
Es hat sich irgendwie ergeben, dass hier die Abbildung der Architektur in Schwarz-Weiss die treffendere Abbildung ist.